Musikfestivals- ihr Erfolgskonzept und was es sonst zu beachten gibt
Die Welt der Musikfestivals ist bunt und vielfältig, genauso wie das Volk, das die Festivals gerne besucht. Es ist ein Universum in sich und bietet so viele Gestaltungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten, dass das Leben eines Menschen- entweder beruflich oder als eine private Leidenschaft- theoretisch nur aus Musikfestivals bestehen kann.
Musikfestivals und die Kostenfrage
Das erste, was hierbei angemerkt werden sollte, ist die Unterkunft und die organisatorischen Dinge. In so gut wie keinem Festival ist die Unterkunft, Anfahrt und Verpflegung im Preis mit einbegriffen.
Das Nächste ist das Wetter. Am besten ist es natürlich, die Tickets erst dann zu buchen, wenn man wenigstens ungefähr weiss, wie das Wetter an dem Wochenende sein wird. Wenn das Festival nicht gerade Konzerte der Lieblingsbands bietet, die man schon immer mal sehen wollte und nicht darauf verzichten kann, ist jede Art von Outdoorveranstaltung unter Strömen des Regens oder bei 3 Grad Nachttemperatur kein Vergnügen. Allerdings sind viele Festivals so begehrt, dass dieses Vorgehen unrealistisch wird, weil alle Tickets schon lange im Voraus ausverkauft sind oder die Eintrittspreise bis ins Unermessliche steigen. In jedem Fall sollte keiner Musikfestivals besuchen, der auf Komfort und häusliche Gemütlichkeit Wert legt, es sei denn, es ist eine Indoor- Veranstaltung oder man kann sich leisten, zusätzlich zu dem Ticketpreis noch Hotels zu buchen.
Das Essen sollte man sich selber organisieren, wenn man sich nicht mehrere Tage lang von den teueren Essensständen ernähren will. Der Klassiker sind übertragbare Gaskocher mit einfachem Essen wie Nudeln, Brot und Tomatenpasta- wieder keine Luxusversion.
Die Anfahrt ist meistens unproblematisch, wenn man mit Freunden aus der gleichen Richtung anfährt und einer der Freunde ein Auto hat. Andere Alternativen sind Zugfahrkarten (wieder mit zusätzlichen Kosten verbunden) und mehrere Umstiege, da das Festivalgelände meistens etwas abgelegen ist und man dafür noch einen Bus nehmen soll. Natürlich ist die Reise zu den Festivals in den Städten viel unkomplizierter. Eine andere Möglichkeit ist per Anhalter Fahrt. So kann man sicher sein, dass man wenigstens für die Strecke kein Geld ausgibt. Allerdings kann je nach Glück und Autobahnlage die Anfahrt sehr lange dauern und man geht Risiko ein, in menschenloser Gegend unterwegs stecken zu bleiben. Was allerdings einfacher sein kann, ist die Rückfahrt, da man von Leuten, die in die gleiche Richtung fahren, mitgenommen werden kann und die letzte Etappe der Anfahrt kurz vor dem Endziel.
Nicht zuletzt folgt der Preis. Natürlich unterscheiden sich die Eintrittpreise je nach Bekanntheitsgrad, Größe und Line Up (welche Bands treten auf?), örtlichen Gegebenheiten ziemlich stark, auch gibt es manchmal Rabattmöglichkeiten. Aber generell ist ein Festivalbesuch nach wie vor eine kostenspielige Gelegenheit.
Trotz all dieser Faktoren sind Musikfestivals gerade in Deutschland unglaublich begehrt, und es ist keine Seltenheit, junge Menschen zu treffen, deren Handgelenke bunt mit zahlreichen Eintrittbändchen „beschmückt“ sind, was darauf schließen lässt, dass sie in diesem Sommer alle zwei Wochen irgendwo gecampt haben.
Aber es ist auch eine wunderbare Gelegenheit, Geld zu verdienen, wobei die Menschen, die bezahlt werden, meistens diejenigen sind, die sich einen gewissen Namen aufgebaut haben und deswegen angesprochen wurden (also ist es eine vergebliche Aufgabe, Jobs auf Festivals über Stellendatenbanken zu suchen) oder über eine persönliche Empfehlung eines Freundes reingekommen sind. Die üblichsten Jobs sind DJs, Moderatoren, Köche oder Workshopleiter. Die Arbeitskraft aber, die den gesamten Festivalablauf garantiert und trägt und ohne die kein Festival möglich wäre, sind die Freiwilligen, die keine Bezahlung kriegen, aber meistens freie Unterkunft und Essen und freien oder ermäßigten Eintritt. Und wiederum die einzigartige Erfahrung ist es, warum so viele jungen Leute bereit sind, 4-5 Tage ehrenamtlich durchzuarbeiten.
Natürlich gibt es einige Websites, die eine Auflistung von einem Teil der Festivals bieten und verschiedene Festivals miteinander vergleichen, wie z.B. diese.